Es ist so eine Sache mit Aufträgen oder Einladungen von Institutionen. Einerseits ist da die Freiheit der Kunst; man könnte daher versucht sein, jede erkennbare Anspielung auf den Gönner zu vermeiden. Andererseits: Wenn man da überhaupt keinen Bezug feststellen kann, wo bleibt dann die Relevanz der Kunst? Zwischen Beliebigkeit und Abhängigkeit gilt es einen Weg zu finden.

Kerstin Kassel aus Oberrüsselbach und Stefan Atzl aus Nürnberg haben ihre Einladung vom Deutschen Freimaurer-Museum in Bayreuth erhalten. Und versucht, sich platter Anspielungen zu enthalten und des Themas auf mehreren Ebenen anzunehmen, mit spielerischen Elementen ebenso wie mit Symbolen, mit biografischen ebenso wie mit mythischen Bezügen, auch etwas maurerische Zahlenmystik versteckt sich in der Ausstellung „Bau-Pläne“. Ein Titel, der wiederum das große Projekt der Freimaurer abbildet: den Plan für eine aufgeklärte, vernünftige und „bessere“ Welt zu entwerfen (was gehörige Bauarbeiten an sich selbst zur Folge hat). Fast im Vorbeigehen, man weiß nicht recht, ob das reine Absicht ist, kommen die beiden Künstler dem Widersprüchlichen der Freimaurerei nahe.